Tunashoot filamu

Ich habe überraschende Neuigkeiten:

Seit heute spiele ich in einem Bongo-Film mit. (Extra für Eva: Wir drehen einen Film) Ich weiß auch nicht, wie es eigentlich immer zu solchen lustigen Dingen kommt. Ihr seht schon, es ist immer etwas los!

Die Freundin von einem früheren Freiwilligen  Debora ist Schauspielerin. Für ihren Film brauchte sie noch Weiße. Groß gefragt wurde ich nicht aber da ich die Idee lustig fand, wollte ich mir das mal ansehen.

Ich weiß bis jetzt noch nicht, worum es in dem Film gehen soll, auf jeden Fall wurde ich heute von einem Vampir umgebracht. Ich bin mit Thurid und Deborah zusammen zum "Drehort" (dem ersten Stock eines halbabgerissenem Gebäude mit sehr vielen spielenden Kindern und Löchern, duch die man ins Erdgeschoss fallen kann) gefahren und hatte keinerlei Plan, was mich erwartet. Auf jeden Fall, sollte ich sofort spielen. Heute wurde nur der Trailer gedreht. (Bei dem richtigen Film wird Thurid warscheinlich gar nicht dabei sein, weil sie bisdahin schon abgereist sein wird, aber das scheint keinen zu stören.) Meine Aufgabe war es auf die Kammera zuzurennen, Angst zuhaben vor irgendsoeinem Typ, der mich dann böse anschaut und dann umbringt.Es war echt nicht schwer zu speilen dass ich Angst vor ihm habe, er hat mich ja so böse angeschaut.

Das Blut haben wir dann doch weggelassen.

Sogar einen kleinen Text hatte ich: "Siendi popote." ("Ich gehe nirgens hin") auf die Frage, wo ich denn hingehen würde. Mit der Sprache ist es so eine Sache. ICh habe mal eine solchen Bongo-Film (also Filme aus Dar es Salaam, "Bongo-Town", dem Gehirn Tanzanias) gesehen, da wurde ständig von Englisch auf Kiswahili gewechselt, mitten im Satz oft. Keine Ahnung warum...

Ich glaube irgendwie weiß keiner um was es in dem Film gehen soll. Diese Bongo-Filme werden alle innerhalb kürzester Zeit produziert und sind auch dementsprechend schlecht. Es geht den Produzenten nur darum etwas Geld zubekommen, sonst um gar nichts. Oft habe ich das Gefühl es ist hier immer nur das Geld, das die Leute zum Arbeiten motiviert. Allen scheint die Arbeit lästig zu sein. Man arbeitet bis man genug Geld hat und nicht mehr, wenn es nicht unbedingt sein muss. So pauschal kann man es nicht sagen aber in diesem Fall trifft es zu.

Ich glaube niemand hat ein Drehbuch geschrieben bzw. weiß um was es genau gehen soll. Es kam mir vor, als würden heute irgendwelche Leute eingeladen, ohne diesen vorher genau zu erklären um was es geht und dann ohne Requisiten oder Kostüme wurde einfach wild drauflos gedreht. Die Kleidung könnte man ja hinterher am Computer verändern, hieß es. Außerdem könnte man den Lärm der "Kirche", die direkt daneben ist ausblenden. (Die "Kirche" ist eigentlich auch zeimlich beeindruckend gewesen. Tausende von Menschen auf einem riesigen freien Platz, vorne eine Bühne und extrem laute Lautsprecher. Während wir Essen waren sind die ganzen Leute dann rumgelaufen und haben auf den Teufel eingeschlagen, also in die Luft. Was für ein Bild! So viele Leute und alle schlagen sie um sich!)

Der Film hat keinen anderen Zweck als dass die Produzenten etwas Geld damit verdienen. Debora selbst meinte, sie sehe sich solche Filme nicht an, weil sie schlicht und einfach schlecht sind.

Meinen Spaß hatte ich trotzdem dabei, mal sehen, was letztendlich dabei rauskommt. Da der Film sicherlich nicht so viel Zeit braucht werde ich ihn wohl noch hier in Tanzania zu sehen bekommen. Ihr dürft ihn euch dann auch ansehen aber wird wahrscheinlich wirklich unintressant... Vielleicht ganz lustig mal so einen lächerlich schlechten Film anzuschauen, wie sie hier massenweise produziert werden.

Naja ihr werdet von mir hören, bald gibts auch meinen Weltwertsbericht!

Ach und Felix dir vielen Dank für deine nette E-Mail, sie wird baldmöglichst beantwortet.

 

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