Hali ya hewa

Diesen Eintrag hier habe ich in Namibia auf Papier geschrieben, weil ich dort einfach mehr Zeit hatte und jetzt tippe ich ihn, wo ich wieder zuhause in Dar bin, ab.


„Hali ya hewa" bedeutet Wetter und darum soll es jetzt auch gehen, weil ich jetzt so oft gefragt worden bin, wie denn das Wetter so sei. Und bei dieser Kälte hier in Swakopmund ist es auch schön ein bisschen an das warme Wetter in Bongo zu denken. Also im Moment habe ich Ferien und habe zusammen mit David, meinem Mitfreiwilligen einmal den Kontinent überquert und jetzt hier in Swakopmund am Atlantik in einer ganz anderen Welt. Also das Wetter in Windhoek in der Mitte von Namibia, wo wir zuerst für ein paar Tage waren, ähnelt das Klima dem in Dar ja noch aber hier am Meer brrrr ich wünschte ich hätte warme Socken und Handschuhe und freue mich zumindest hier warm duschen zu können. Aber vielleicht friere ich auch nur so sehr, weil ich wärmeres Wetter gewöhnt bin und eigentlich ist es gar nicht so kalt?

Man gewöhnt sich nämlich wirklich an die Hitze, wenn es in Deutschland mal so heiß ist, dann läuft nichts mehr, hier muss es eben. Man ist oftmals schlapp und müde von der ganzen Sonne (aber nicht nur ich die Tansanier auch!) aber das ist irgendwie normal und so heiß kommt es einem auch nicht mehr vor. Mal sehen wie das in nächster Zeit wird, es soll ja immer wärmer werden. (Mama Lina sagte kürzlich, als ich meinte es sei so warm grade, dass es doch noch sehr kalt wäre…)

In der kalten Jahreszeit sind wir angekommen, aber was heißt jetzt „Kalt“? Also es war zu kalt um nachts neben dem Fenster (was heißt ein großes viereckiges Loch in der Wand mit Fliegengitter) ganz ohne T-Shirt und Decke zu schlafen, das ist mittlerweile möglich. Jetzt ist nicht mal mehr die Dusche kalt. Abens kommt nur noch warmes bis heißes Wasser aus der Leitung. Das Wasser kommt aus einem Tank hinter dem Haus auf den den ganzen Tag lang die Sonne brennt. In der „kalten“ Jahreszeit kostet es schon jedes Mal etwas Überwindung sich den Eimer kalten Wassers über den Kopf zu leeren.

 

Ist man tagsüber im Schatten, ist es einigermaßen angenehm, sobald man sich bewegt, schwitzt man, wie auch überall in der Sonn, aber das ist mittlerweile schon ganz normal geworden und es ist mir definitiv lieber als das kalte Wetter in Swakop. Frieren ist mir unangenehmer als schwitzen.

 

Wann genau die Regenzeit ist, weiß auch niemand so genau, alle, die ich frage, behaupten etwas anderes. Auf jeden Fall hat es immer mal wieder geregnet und wenn es hier regnet, dann richtig und sehr plötzlich! Wenn man Pech hat und nicht rechtzeitig einen Unterstand findet, ist man nach zwei Sekunden bis auf die Unterhose durchweicht, was aber auch nicht so schlimm ist. Selbst wenn man stundenlang und auch bei Dunkelheit durch die Gegend läuft, ist einem zwar vielleicht mal ein bisschen kalt aber man erkältet sich trotzdem nie. Wenn es regnet, kühlt es nicht ab und wenn nach dem Regen die Sonne wieder scheint, dampft die Straße und es ist schwül und drückend.

Regen ist nervig! Man kann nichts machen, weil der Hof dreckig ist und halb unter Wasser steht und bei Regen niemand gerne vor die Tür geht und somit nur noch halb so viele Kinder wie gewöhnlich im TSE sind. Außerdem sind die meisten Straßen nicht geteert und es bilden sich sofort riesige dreckige Pützen und Flüsse in denen der Müll schwimmt. Man muss im Von-Stein-zu-Stein-Springen Profi sein um nicht in den Matsch zu fallen. Die Autos fahren mittendurch und verteilen den ganzen g Matsch gleichmäßig, dass es überall rutschig und klebrig ist und meine Flipflops sich am Boden festsaugen und beim Abziehen den Schlamm hoch werfen. Ich wusste gar nicht, dass gewöhnliche Autos problemlos durch metertiefe Schlammpfützen fahren können.

Aber man gewöhnt sich an alles!

 

Nachtrag:

Jetzt wo wir wieder in Dar sind wurden wir mit starken Regengüssen, Blitz und Donner empfangen. (Ob jetzt Regenzeit ist oder nicht verstehe ich immer noch nicht.) Es hat in zwei Tagen so stark geregnet, dass eine Brücke eingestürzt ist, acht Leute ertrunken sind (kaum ein Tansanier kann schwimmen.) und sämtliche Häuser (Keller gibt’s hier nicht.) vollgelaufen sind und die Leute am Wasserrausschöfpen sind. Heute Morgen sind David uns ich auf dem Weg zum Frühstücken an einer Stationery vorbeigelaufen, in der das Wasser einen halben Meter hoch stand. Obwohl die beiden Eimer um Eimer Wasser auf die Straße schütteten, schienen sie gut gelaunt zu sein. „Mach nicht die Wazungu nass!“ sagt der eine zum anderen. Meint der andere zu uns: „He, Wazungu wie geht’s euch? Habt ihr schon geduscht?“ . Pflatsch! Nein wir wurden nicht nassgemacht, so frech war er dann auch nicht.

Und das ganze Chaos obwohl es erst seit zwei Tagen geregnet hat! Und irgendwie habe ich den Regen auch nicht so ganz mitbekommen, außer, dass ich heute Nacht als ich im Bett lag ein bisschen nass geworden bin, weil der Wind den Regen reingeweht hat.

So jetzt gehe ich mal schlafen. Wenn ich es schaffe gibt es schon morgen Neues von mir, wenn ich nicht auf dem Weg nach Kariakoo im Bus ertrinke.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Dusan (Montag, 01 Oktober 2012 07:30)

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  • #2

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