Tulinasa kwenye matope

Diese Geschichte kommt jetzt ein bisschen verspätet, aber ich will sie euch nicht ganz vorenthalten. Hoffentlich habe ich nicht schon alles vergessen.

 

Die Überschrift übersetze ich euch mittendrin, ich will noch nicht verraten um was es geht, will ja nicht die Spannung nehmen.^^ Wer Kiswahili kann hat eben Pech.

 

So also die Geschichte findet statt zwischen Mtwara, wo ich Ende Dezember zusammen mit meinem Arbeitskollegen Oliver, dem Musiklehrer im TSE hingefahren bin, was ich in meinem Blogeintrag vom 5. Januar ja auch schon erwähnt habe und Dar.

Hingefahren sind wir mit einem etwas klapprigen Bus, was ungefähr neun Stunden gedauert hat aber normal ist und auch ganz gut auszuhalten. Anfangs fragte ich mich „Wie kann man nur so lange aushalten?“. Aber ist irgendwie gar kein Problem. Das Fenster über mir war allerdings kaputt und es sind bei jedem Hubbel Glasscherben reingerieselt. Als wir dann auch noch, weil die Straße neugemacht wird, daneben durch die Landschaft gefahren sind, hat unsere Konda (also Konduktor, aber mal eine weibliche) mit einer Türklinke die Scheibe komplett rausgeschlagen. Anschließend hat es angefangen zu regen…

Aber ansonsten verlief die Hinfahrt ruhig und gemütlich mit ein bisschen Gehopse durch die Landschaft.

Die Rückfahrt ist das, worüber ich eigentlich schreiben wollte. In Mtwara am Busbahnhof, haben wir uns am Vortag unsere Tickets gekauft und waren dann am nächsten Tag, pünktlich um halb sechs am Morgen dort. Nur unser Bus irgendwie nicht… Wir haben dann gefragt und es hieß, er würde noch sauber gemacht. Anfangs haben wir das ja auch noch geglaubt, doch irgendwann, nach anderthalb Stunden war klar, dass es nicht stimmen kann. Und es gingen Gerüchte rum, dass der Bus kaputt ist und repariert wird, sie uns das aber nicht sagen wollten. Außerdem hatten wir den Bus schon gesehen, er stand um die Ecke und kein Mensch hat irgendetwas mit ihm gemacht. Der Busbahnhof wurde zusehends leerer, weil die anderen Busse alle losfuhren. Nur wir und unsere Buskollegen standen noch dort im Regen.

Als wir dann gerade beschlossen hatten frühstücken zu gehen, kam der Bus dann doch und ist auch, nachdem er alle und alles eingeladen hatte mit ca. drei Stunden Verspätung losgefahren.

Nur so weit sind wir erst mal nicht gekommen. An der Stelle, wo die Straße repariert wird und die Fahrzeuge (viele Lastwagen und Busse) neben der Straße fahren, staute es sich. Immer wieder ging es weiter, aber sehr langsam. Vom Regen in den letzten Tagen, war die Straße (bzw. der Weg, der dann Fahrbahn war) so aufgeweicht, dass ständig irgendwelche Lastwagen stecken geblieben sind. Wenn es weiter ging, dann mit so einem Gewackel und Geschaukel, dass ich echt teilweise Angst hatte, dass wir umkippen, was auch nicht mal so unberechtigt war… Und mein Anschnallgurt war auch kaputt.

Also wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, ich habe mir bestimmt fünf mal den Kopf an der Fensterscheibe angestoßen und weil ich an einer ehemaligen Eingangstür saß, konnte ich kein Fenster aufmachen, nass bin ich aber trotzdem geworden, weil diese besagte Tür nicht wirklich dicht war.

So ging es dann weiter. Immer ein Stückchen vorwärts und dann mussten wir wieder warten. Sind teilweise auch ausgestiegen und haben überlegt ob wir wohl Neujahr unterwegs feiern werden. Es wurde dann schon langsam dunkel aber es ging weiter, mit Steckenbleiben, Gehüpfe, Steckenblieben und so weiter. Unseren Busfahrer habe ich für einen ziemlichen Profi gehalten. Wir sind durch die dicksten Matschberge durchgekommen, oder außen Drumherum und an vielen Steckengebliebenen vorbeigezogen. Uns wurde zugejubelt!

Bis plötzlich, alle noch in voller Freude am Vorbeiziehen, die Reifen durchdrehten, es ordentlich vor und zurückschaukelte aber nicht wirklich weiterging. Ich dachte es geht bestimmt gleich weiter, aber dem war nicht so. An dieser Stelle übersetze ich euch mal die Überschrift, die nichts anderes bedeutet, als: „Wir sind im Matsch steckengeblieben.“


Wir befanden uns mitten im Busch, es war stockdunkel, ein Funkloch und irgendwie war plötzlich auch kein anderes Auto mehr zusehen. Das einzige Lebewesen, das aufgetaucht ist, war ein kleiner Junge mit einer großen Schaufel. Keiner wusste so recht, wo er eigentlich herkommt, aber es waren ihm alle dankbar, die Schaufel, war doch sehr geschickt! Also wurde gebuddelt, was das Zeug hält, der Bus hin und her gewackelt, viel diskutiert und rumgeschimpft. (Dazu gibt’s übrigens auch Bilder, wenn ihr mal auf Picha klickt.)

Alle wurden aus dem Bus rausgeschickt, außer Mütter mit kleinen Kindern und die Schlafenden (was mir ein Rätsel ist, wie man da schlafen kann) wurden auch nicht geweckt. Also hockten wir stundenlang neben dem Bus im Matsch und haben den Leute (bzw. es konnte immer nur einer graben, schließlich hatten wir nur eine Schaufel) beim buddeln zugeschaut.

Wir waren ungefähr 80 Leute und auch viele Kinder, aber irgendwie hatten wir nichts mehr zu essen und zu trinken außer Mangos, die man ungewaschen nicht unbedingt essen sollte. Was wir trotz allem gemacht haben bis Oliver meinte, dass wir mal aufhören sollten, sonst bekommen wir beide noch Durchfall und das ist nicht so schön im Bus. Langsam waren alle müde und der Bus wollte einfach nicht aus seinem Matschberg rauskommen… Unser Busfahrer regte auch alle auf mit seinem Geschwätz, außerdem wollte er sich nicht von einem Lastwagen rausziehen lassen, weil sonst der Bus kaputt gehen würde. Trotz allem hat sich niemand beschwert, noch rumgejammert.

Naja irgendwann gab es den Befehl: „Alle in den Bus, jetzt wird erst mal geschlafen bis morgen früh!“ Ich habe echt erstaunlich gut in dem stickigen stinkenden Bus geschlafen, war nur von oben bis unten zerstochen und überzeugt, dass ich mit Sicherheit Malaria bekommen werde. (Dem war aber doch nicht so.)

Am nächsten Morgen bewegte sich immer noch nichts, außer dass die Busse, die am Tag nach uns gestartet sind, uns schon überholen. Wir haben uns erst mal zusammen mit den anderen Passagieren auf eine Wanderung begeben in ein kleines Dorf zum Frühstücken. Als wir zurückkamen, hatte sich der Busfahrer umentschieden und unser Bus wurde dann doch von einem Laster rausgezogen.

Endlich ging es weiter. Zwar immer noch mit Stau, aber ohne Steckenbleiben.

Ich habe sie zwar nicht in Action gesehen, aber es wurde erzählt, dass Kinder vor den Lastwagen und Bussen durch die Schlammlöcher waten um den Fahrern zu zeigen, wie tief der Schlamm ist und wo sie durchfahren können.

Eine andere Sache ist, dass es auch Leute geben soll, die heimlich Löcher in die Straße graben, eben damit die Fahrzeuge stecken bleiben um ihr Geschäft anzukurbeln, wie Frühstück für Steckengebliebene, Schaufeln verleihen, oder Abschleppdienste anbieten. Keine Ahnung, ob das wahr ist, das Gerücht ging im Bus rum.

Als wir dann in einem Dorf angekommen sind, sind wir erst mal stehen geblieben und alle fingen an sich zu beschweren, dass sie jetzt schon gefrühstückt hätten und so schnell wie möglich nach Dar wollten. Es sollte allerdings keine Frühstückspause sein…

Was genau das Problem war, habe ich nicht verstanden, weil mir dazu die Vokabeln fehlen. Das einzige, das ich verstanden habe ist, dass im Motor Wasser kocht und das ausgetauscht werden müsse, damit wir weiter fahren können. Also haben wir ganz viele Eimer kaltes Wasser mitgenommen, das Wasser im Motor wurde ausgetauscht und dann ging es weiter. Leider nur für fünf Minuten, dann musste wieder Wasser gewechselt werden…

So sind wir gerade noch bis zum nächsten Ort gefahren und dann hieß es, man könnte von dort sich ein neues Busticket für einen anderen Bus kaufen (Was wir dann auch gemacht haben.) oder bis zum Abend warten, es würde ein Fundi (jemand der Repariert) aus Dar kommen und das vielleicht wieder hinbekommen.

Wir sind dann mit einem Daladala weitergefahren, weil es uns echt zu blöd war, wer kein Geld hat musste allerdings warten…

Nach ungefähr vierundzwanzig-stündiger Verspätung sind wir dann zuhause angekommen, gerade noch rechtzeitig um Mangomarmelade zu kochen und Silvester zu feiern.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Raduz (Mittwoch, 26 September 2012 16:27)

    Fine info dude