riporti ya nne baada ya miezi kumi na mbili

Also hier ist mal noch mein vierter und letzter „weltwärts“ Bericht, der irgendwie nicht mehr so ausgearbeitet ist… Einfach nur schnell hin gekritzelt, dass ich etwas zum Abschicken habe. Ich weiß nicht, ob ich noch mal zum groß Schreiben komme, aber ich versuche es mal.


Übermorgen kommen unsere Nachfolger, soll also heißen, meine Zeit hier in Tansania ist bald vorbei… Ich bin jetzt auf den Tag genau ein Jahr in Tansania und es ist mir ein richtiges Zuhause geworden. Der Abschied wird mir schwer fallen auch wenn ich mich darauf freue Freunde und Verwandte in Deutschland wieder zu sehen. Ich werde die letzten Tage hier noch genießen.

 

Ich weiß immer noch nicht genau, was ich machen will, wenn ich wieder in Deutschland bin. Ich denke ziemlich viel darüber nach in letzter Zeit, vor allem solange ich Besuch von meiner Mutter hatte, habe mich allerdings weder für etwas beworben, noch sonst einen klaren Plan.

 

Ich weiß nur, dass ich auf jeden Fall was studieren oder lernen möchte. Manchmal vermisse ich es einfach mal was zu lesen oder trockene Theorie. Ich mache mir Sorgen, viele Dinge, die ich einmal wusste, zu vergessen und zu verlieren. Zum Beispiel Französisch habe ich so gut wie vergessen, es kommt einfach nicht mehr in mein Gedächtnis.

 

Ich habe jede Menge neuer Sachen hier gelernt, die allerdings nicht so greifbar sind wie das Einmaleins oder die Vorgänge bei der Photosynthese. Ich habe viel über Menschen, deren Verhalten, die tansanische Kultur und viel über mich selbst gelernt. Ich werde nie wieder Angst davor haben an einen neuen Ort zu kommen, ich weiß dass ich dort irgendwie Freunde finden kann. Man muss sich nur mit den Menschen beschäftigen und ihnen vor allem zuhören und versuchen sie zu verstehen. Wenn man selbst fröhlich sein kann und sich selbst gut leiden kann, dann ist es ganz leicht Freunde zu finden.

 

Allgemein habe ich gemerkt, dass wenn ich etwas wirklich will, dann kann ich das auch schaffen.

 

Ich habe das erst gar nicht so gemerkt aber ich habe einen riesigen Einfluss auf die Leute hier gewonnen. Sie vertrauen mir und fragen mich oft nach meiner Meinung und meiner Unterstützung. Ich habe von Anfang an riesige Verantwortung tragen müssen und habe mich deren erstmals nicht gewachsen gefühlt und mich beschwert. Das hat allerdings nichts geholfen, die Verantwortung musste ich alleine tragen. Mittlerweile kann ich damit umgehen, das habe ich gelernt. Und Fehler passieren, das wird einem auch verziehen. Ich wurde fast nie ernsthaft geschimpft, weil ich Mist gebaut habe.

 

Ich mache mir einen groben Zurück-Kommen-Plan und werde meine Gedanken vollständig in Deutschland sortieren. Ich habe ganz viele Dinge die ich machen möchte, wenn ich wieder zurück bin, wie z.B. ich möchte Gitarre spielen lernen, zuhause ausziehen, bei KAWAIDA e.V., meiner Entsendeorganisation mitarbeiten, meinen Onkel in den USA besuchen und einen Vortrag vorberieten, den ich dann in meiner Schule halten werde. Was ich längerfristig machen möchte, weiß ich noch nicht bzw. im Moment mache ich mir ständig neue Pläne und schmeiße sie dann gleich wieder über den Haufen und am nächsten Tag habe ich einen anderen.

 

Manchmal komme ich mir vor wie ein kleines Kind das an einem Tag Feuerwehrmann und am darauffolgenden Pilot werden will. Ich sehe jede Menge Möglichkeiten und tausend Dinge die ich gerne machen möchte.

 

Ansonsten möchte ich mal noch einen Überblick darüber geben, was in letzter Zeit so passiert ist. Letzten Monat war meine Mutter für zwei Wochen zu Besuch und ich habe ihr mein Umfeld gezeigt, ihr meine Freunde vorgestellt und dann sind wir ein bisschen rumgereist, haben eine Safari gemacht und waren auf Sansibar. Ich glaube ihr hat es echt gut gefallen, sie hat einen Einblick in mein Leben hier bekommen und wird auch meine Erzählungen eher verstehen können. Auch mir hat es gut getan mal ein bisschen rauszukommen, ein bisschen Deutsch zu sprechen und Zeit zu haben über Deutschland und die Zukunft nachzudenken.

 

Dann war Anfang Juli die WATOTO TALENT SHOW, die alles in allem doch recht erfolgreich war, wenn es auch sehr chaotisch zuging. Die anderen Lehrer vom TSE und ich wurden oft gelobt, obwohl ich finde, doch recht viel schief gelaufen ist. Außer meinem Projekt, dem TSE, sollten noch zwei andere Einrichtungen an dem Wettbewerb in traditionellem Tanz, Musik und Theater teilnehmen, eine Gruppe kam schon mal viel zu spät. Die Kampfrichter waren auch nicht vollständig und die Sieger wurden doch relativ willkürlich ausgewählt.

 

Die Kinder und Gäste haben sich allerdings über gute Aufführungen freuen können. Sogar mein Gast aus Deutschland, ein Freund von meiner Mutter, der für zehn Tage in Tansania war, ist auf die Bühne gestiegen und hat gezaubert!

 

Mein zweites Highlight war mein Malprojekt. Es war echt spannend und ich hatte viel Spaß daran, wenn es auch viel Arbeit war… Eine ganze Woche lang hat das Tanz- und Theatertraining pausiert und es wurde nur gepinselt und gemalt.

 

Es war echt interessant zu sehen, auf welche unterschiedlichen Weisen die Kinder an die Arbeit gegangen sind. Für alle war es das erste Mal, dass sie einen Pinsel mit Farbe in der Hand hatten! Manche hatten einen genauen Plan, was sie malen wollen, andere haben einfach furchtlos und wild drauflos gemalt und wieder andere haben sich langsam zu einer Idee vorgehangelt. Aber niemand der Angst hatte anzufangen oder etwas kaputt zu machen. Manche hatten tausend Fragen an mich und ich wurde ständig rumgescheucht, andere haben sich still hingesetzt und ihr Bild gemalt ohne Anweisungen und Ratschläge. Ich wollte ihnen nichts vorschreiben und einfach mal sehen, was dabei rauskommt, wenn ich sie malen lasse und nur bei Nachfrage helfe oder wenn ich sehe, dass etwas ganz schief läuft.

 

Ich hatte eine sehr anstrengende Woche aber es hat sich gelohnt, es sind schöne Bilder entstanden, die Kinder und auch ich haben viel gelernt und ausprobieren können. Jetzt auf die letzten Tage hin habe ich noch mal das Matherial, das aus war, nachgekauft und einen meiner Schüler beauftragt ab und zu sich einen von den Kleinen zu schnappen und ihm das beizubringen oder einfach selbst etwas zu malen. Vielleicht kann ich in den letzten Tagen zusammen mit Paula meiner Nachfolgerin eine Einheit malen.

 

Und dann gab es noch ein Musikvideo-Projekt, das jetzt leider stecken geblieben ist. Also die TSE-Schüler schreiben gerne Lieder und die werden dann hinten im Hof gesungen, geübt und auf der Gitarre begleitet. Wir beschlossen dann eines davon aufzunehmen und sein Musikvideo zu drehen. Dann waren wir ein Sonntag mit Kamera unterwegs. Das Video ist auch recht schön geworden, nur eben noch nicht fertig geschnitten und jetzt ist es auf Hamis‘ Externen-Festplatte und die hat einen Virus… Ich hoffe mal, dass es noch gerettet werden kann.

 

Ansonsten unterrichte ich weiterhin Deutsch, spanne ab und zu die Slackline auf, mache weiterhin Schmuck, wobei da im Moment immer mehr verloren geht, turne mit den Kindern und gehe meinen Aufgaben im Office nach, wie die Monatsberichte der Lehrer zu übersetzten, Briefe zu schreiben, Ausflüge zu planen und hin und wieder Computer zu unterrichten.

 

Zurzeit ist der Ramadan und viele von unseren Schülern fasten und kommen nicht, oder hängen nur müde im Hof rum, was alles etwas verlangsamt.

 

Was jetzt noch ansteht, ist ein Ausflug ins Dogodogo-Center wo vielleicht auch alle unserer Nachfolger mitgehen können und meine Abschiedsfeier.

 

Ich freue mich zwar auf Deutschland, würde aber trotzdem noch gerne länger hierbleiben. Es gibt Dinge die ich gerne noch weitermachen würde, wie das Turnen im Baba Watoto Center, wo ich mehrmals die Woche abends hingehe und mit den Jungs Sportakrobatik mache. Im Moment lerne ich wirklich etwas dazu und finde es schade, dass ich das nicht mehr weitermachen kann.

 

Es fällt mir gerade schwer ein sinnvolles Ende für diesen Bericht zu finden, überhaupt fällt es mir heute schwer einen Bericht zu schreiben. Ich denke aber, das gibt mal wieder einen kleinen Überblick, wo ich ja auch sonst in letzter Zeit nicht viel geschrieben habe. Es gäbe durchaus Neuigkeiten, Erfahrungen und Erlebnisse, von denen ich noch berichten könnte, aber ich denke ich belasse es mal bei diesem groben Überblick.

 

Okay dann bis bald.

Franzi

 

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